Ovulationsinduktion
Englisch: ovulation induction
Definition
Die Ovulationsinduktion ist die medikamentös unterstütze Auslösung des Eisprungs (Ovulation) bei unerfülltem Kinderwunsch. Sie kann beispielsweise durchgeführt werden, wenn eine Hormonstörung bei der Frau dazu führt, dass kein Eisprung stattfindet oder wenn Probleme bei der Eizellreifung vorliegen. Zudem vereinfacht die Ovulationsinduktion das Timing für Inseminationen (IUI) und Verkehr zum optimalen Zeitpunkt (VZO).
Einteilung
- Auslösung einer Monovulation: Bei gestörtem Eisprung/gestörter Eizellreifung
- Auslösung einer Polyovulation: Zur Eizellgewinnung im Rahmen der In-vitro-Fertilisation (IVF)
Indikationen
Die Indikationen zur Unterstützung der follikulären Eizellreifung sind vielfältig. Zu den Indikationen gehören u.a.:
- Klassische Anovulation (z.B. bei PCOS)
- Hormonell bedingte Ovulationsstörungen (hypothalamische, hypophysäre, ovarielle oder Schilddrüsen-bedingte Ursachen)
- Durchführung einer In-vitro-Fertilisation
Methodik
Zur Ovulationsinduktion stehen je nach Indikation unterschiedliche Medikamente zur Verfügung:
- Clomiphen (oft Erstlinientherapie bei anovulatorischer Sterilität)
- Off-label Use von Letrozol (Therapie bei anovulatorischer Sterilität; besseres Outcome als Clomiphen)
- Gonadotropin (Zweitlinientherapie bei Frauen mit PCOS)
Sobald beim mono- oder polyfollikulären Wachstum ein Follikel oder eine bestimmte Follikelkohorte sonografisch einen definierten Durchmesser erreicht hat, wird die Ovulationsinduktion durch die Verabreichung eines sogenannten "Triggers" eingeleitet. Dafür stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:
- hCG (rekombinant oder urinär)
- GnRH-Agonist (bei Antagonistenprotokollen, z.B. zur Reduktion des OHSS-Risikos; u.a. Buserelin oder Triptorelin)
- Dual Trigger (Kombination aus hCG und einem GnRH-Agonisten)