Pseudohypokalzämie

Hypoproteinämie

Ein großer Teil des Calciums im Blut ist an Proteine (v.a. Albumin) gebunden und daher biologisch nicht wirksam. Bei einer verringerten Plasmaproteinkonzentration (Hypoproteinämie bzw. Hypoalbuminämie), sinkt ebenfalls der gebundene Anteil von Calcium, während das funktionell wirksame, freie Calcium gleich bleibt. Häufige Ursachen einer Hypoproteinämie sind zum Beispiel alimentäre Zufuhr- oder enterale Resorptionsstörungen sowie ein erhöhter Proteinverlust (z.B. beim nephrotischem Syndrom).

Laboranalytik

Eine Pseudohypokalzämie kann methodenabhändig auch durch die Beeinflussung der labormedizinischen Bestimmung des Calciumwerts auftreten, z.B. bei

• Verabreichung von Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln^[1]
• Heparinisierung^[2]

Im Fall von abnormen Proteinkonzentrationen kann der Wert mit folgenden Formeln näherungsweise korrigiert werden:

${\displaystyle Korrigiertes\ Ca\;[mmol/l]\;=\;gemessenes\ Ca\;[mmol/l]\;-\;0,025\times Albumin\;[g/l]+1,0}$

oder

${\displaystyle Korrigiertes\ Ca\;[mmol/l]\;={\frac {gemessenes\ Ca\;[mmol/l]}{0,6}}+{\frac {Gesamtprotein\;[g/l]}{194}}}$

Alternativ kann das freie Calcium per Blutgasanalyse gemessen werden.

• labor-enders.de – Calciumkorrektur, abgerufen am 27.01.2025
• Payne et al., Interpretation of serum calcium in patients with abnormal serum proteins, Br Med J, 1973