Thromboplastin

Gewebsthromboplastin

Beim Gewebsthromboplastin bzw. Faktor III handelt es sich um ein membranständiges Glykoprotein, das zu den Gerinnungsfaktoren gehört. Es wird u.a. auf der Oberfläche von subendothelialen Zellen und auf aktivierten Thrombozyten exprimiert. Strukturell gehört das Gewebsthromboplastin zu den Zytokinrezeptoren, obwohl er keine Zytokine bindet.

Das Gewebsthromboplastin spielt eine wichtige Rolle im extrinsischen System der Blutgerinnung.

Thromboplastinreagenz

Thromboplastinreagenzien bestehen u.a. aus Phospholipiden und Gewebsthromboplastin und aktivieren in vitro den Faktor X. Das Reagenz wird z.B. zur Messung der Thromboplastinzeit und des Quick-Werts im Rahmen der Gerinnungsdiagnostik verwendet. Das verwendete Gewebsthromboplastin wird entweder rekombinant hergestellt oder aus Organen aufgereinigt. Wichtig ist, dass sich die unterschiedliche biologische Aktivität sich auf die Gerinnungszeit auswirkt.

Das sogenannte partielle Thromboplastin enthält kein Gewebsthromboplastin. Es besteht aus Phospholipiden, die das intrinsische System aktivieren und somit die Messung der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) ermöglichen.

Plasmathromboplastin

In der Literatur wird der Begriff Thromboplastin bzw. Plasmathromboplastin teilweise auch für den Prothrombinase-Komplex verwendet. Dabei handelt es sich um einen Enzymkomplex, der Prothrombin proteolytisch zu Thrombin spaltet.

• Rassow et al. Biochemie. 2. Auflage Duale Reihe. 2008
• Heinrich et al. Löffler/Petrides Biochemie und Pathobiochemie. 9. Auflage. Springer Lehrbuch. 2014
• Gressner et al. Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. 3. Auflage Springer Reference Medizin. 2019
• Dörner, Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie, Thieme-Verlag, 8. Auflage. 2013
• Apotheken.de – Thromboplastin, abgerufen am 29.03.2025
• Pschyrembel – Thromboplastine, abgerufen am 29.03.2025